LAPAN-TUBSAT ist eine Kooperation der indonesischen Raumfahrtagentur LAPAN und des Fachgebietes ‘Raumfahrtgeräte und Anlagen’ des Instituts für Luft und Raumfahrt der TU Berlin. Die Technologie des Satelliten ist eine Weiterentwicklung der Satelliten DLR-TUBSAT und MAROC-TUBSAT und dient ebenfalls als Basis für den geplanten SVALBIRD Satelliten. Der Satellit startete als Piggyback-Nutzlast mit einer indischen PSLV Rakete am 10.01.2007.
Der Satellit dient zum einen der interaktiven Erdbeobachtung, insbesondere Katastrophenüberwachung und -folgenabschätzung, und für Kommunikationsexperimente mit dezentralen Bodenstationen, z.B. Vulkanmeßstationen, und dient der LAPAN zur Ausbildung ihrer Ingenieure im Satellitenentwurf und zum Satellitenbetrieb. Das ganze Programm ist zum einen ein Technologietransferprogramm zwischen TU Berlin und LAPAN und dient andererseits der Weltraumverifikation neuer Technologien, z.B. CMOS-Sternensensor.
NASA-Catalog: 29709
Downlink
437.325 MHz (1k2 FFSK, 3.5W)
LAPAN TUBSat, 10.01.2007, 1020UTC, 437.325MHz
S-Band Nutzlastkommunikation 2,220 Ghz
Call
Status
aktiv
Orbital Parameter
NORAD 29709 COSPAR designator 2007-001-A Inclination 97.619 RA of A. Node 274.976 Eccentricity 0.0014682 Argument of Perigee 97.814 Revs per day 14.81415215 Period 1h 37m 12s (97.20 min) Semi-major axis 7 003 km Perigee x Apogee 615 x 635 km BStar (drag term) 0.000068071 1/ER Mean anomaly 262.475
Technische Daten
Abmessungen : 450 x 450 x 270 mm Gewicht: 56 kg 4 Solarpanele mit je 35 Siliziumzellen, max. 14 W 5 NiH2 Batteriezellen mit 12 Ah und 11,5V Nominalspannung Attitude Control System(ACS): 3 Reaktionsrädern 3 Laserkreiseln 3 Magnetspulen 2 Coarse Sun Sensor 1 CMOS-Sternensensor On Bord Data Handling System(OBDH): 38.4 kbps RS 232 und 422 Interfaces 524 kB externer RAM 524 kB EEPROM 16 kB ROM mit grundlegendem Betriebssystem
Payload
1 3CCD Color-Videokamera mit 6 m GSD 1 CCD Color-Videokamera mit 200 m GSD
Das Besondere an diesem Projekt ist der Einsatz einer TV-Videokamera anstelle der sonst üblichen Festbildkamera, die den Empfang der Bilder in Echtzeit und damit den interaktiven Eingriff auf die Blickrichtung ermöglicht. Die Beobachtungsstrategie entspricht der eines Astronauten, der sein Auge wandern lässt, bis er etwas Interessantes gefunden hat. Die Kompaktheit eines Mikrosatelliten zusammen mit einer speziell entwickelten Lageregelung ermöglicht dabei schnelle Schwenkmanöver im All. Zusätzlich zu der Normalkamera mit dem Blickwinkel eines Astronauten (50 mm Brennweite) ist noch eine Teleskopkamera mit 20-facher Vergrößerung (1000 mm Brennweite) an Bord, die Gegenstände bis zu sechs Metern Größe auf der Erde erkennen lässt. Ziel des Suchvorganges ist das Aufspüren zeitlich und lokal veränderlicher Ereignisse, die im indonesischen Alltagsleben eine Rolle spielen, wie z.B.: Seeverkehr, Fischerei, Wasserverschmutzung, Plankton, Landwirtschaft, Bewässerungszustand, Hagelschäden, Schädlingsbefall, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen, Tsunami, Wetterentwicklung, Sandstürme, Waldbrände, unerlaubte Brandrodungen.
LAPAN Tubsat auf der Trägerstruktur
Homepage und weitere Informationen
http://www.ilr.tu-berlin.de/RFA/index.htm