Der CQ WWDX CW Contest ist eigentlich mein Lieblings-Contest im ganzen Jahr. Irgendwie war er für mich auch immer ein Abschluss meiner Contestaktivitäten – aber das hat sich mittlerweile etwas verschoben. Vielleicht hat das etwas mit dem Aufbau der Antennen zu tun, im Sommer mag die Familie (verständlicherweise) eben keine Radials im Garten. Das ist beim Rasenmähen auch nicht so optimal 😉
Oktober/November ist für uns immer Reisezeit. Wer meinen Blog verfolgt, wird wissen, dass wir in dieser Zeit oft am anderen Ende der Welt sind, in Australien oder Neuseeland. Dieses Jahr waren wir aber in der anderen Richtung unterwegs – wir waren auf den Färöer, wir waren auf Island. Natürlich wirken solche Reisen unheimlich nach und beschäftigen mich noch wochenlang.
… und dann kommt so ein Contest, auf den man sich konzentrieren muss und doch eigentlich im Kopf noch ganz andere Dinge hat 😉
Samstag, 1730 UTC sind für mich die oberen Bänder (20/15/10) schon zu. Auf dem Handy poppt eine „AURORA MID LAT“ Warnung auf.
Ein geomagnetischer Sturm mit Aurora-Erscheinungen störte am vergangenen Wochenende die Funkausbreitung, mitten im für Telegrafie-Contester wichtigen CQ Worldwide DX-Wettbewerb. Dabei gab es auf den unteren Kurzwellenbändern anomal laute DX-Signale. Alle oberen Kurzwellenbänder waren weltweit offen. Das 10-m-Band öffnete auf den über die Polregionen führenden Funkwege, nachdem am Sonntagmorgen der geomagnetische k-Index wieder unter vier lag. Mittags erreichte die MUF3000 bis zu 40 MHz.
Die Ionosphäre hatte sich auffallend zügig wieder beruhigt. Da hatten die Contest-Teilnehmer Glück gehabt, denn solche heftigeren Einschläge wie der vom vergangenen Wochenende hallen sonst gerne noch ein bis drei Tage nach. Es ist aber auch ein Zeichen dafür, dass das Magnetfeld durch die nahende Sonnenwende weniger empfindlich auf die Veränderungen im Sonnenwind reagiert. Insbesondere Europa erlebte trotzdem erneut Aurora, die weit nach Süden reichte. [Tom Kamp, DF5JL]
Die unteren Bänder bleiben mit guter Aktivität offen.
Sonntag – mein letztes QSO mache ich um 2358 UTC ausgerechnet mit OY9JD. Jon wohnt in Torshavn, dort, wo wir vor wenigen Tagen noch waren. Wir schreiben uns nach dem Contest noch eine Weile und wollen uns irgendwann einmal treffen. Für mich ist das ein schönes Ende des Contest. Ich arbeite keine weitere Station und möchte, dass OY mein letztes QSO im Contest bleibt.
593 QSO’s ist sehr viel weniger, als in den letzten Jahren. Aber für mich ist es ok. Wenn man den Kopf nicht frei hat und in Gedanken bei anderen Dingen ist – sind so mal nebenbei fast 600 QSO’s gut für mich, zumal die Bedingungen nicht optimal waren (ja, … und meine Antennen auch). Was mir aufgefallen war – es sind viel weniger russische Stationen aktiv gewesen.