Die Materialschlacht ist wieder zu Ende – und damit auch meine Contestsaison in diesem Jahr, in diesem etwas anderem Jahr 2020. Was in den WWDX Contesten an HF Power in die Luft geblasen wird ist sicherlich enorm. Und das macht es auch für Low Power Stationen mit kleinen Antennen schwierig. DX Stationen, sind zwar gut zu hören – aber die geballte Energie aus Europa und Asien lassen einfach kleinen Stationen kaum eine Chance am anderen Ende gehört zu werden.
Disziplin
Versucht man am Morgen auf 40m ZL zu arbeiten, hört man natürlich den gesamten eurasischen Teil der Welt „mitrufen“. Es gibt wenig Disziplin – eigene Rufzeichen werden drei, sogar viermal gesendet. In dieser Zeit sendet die DX Station schon der (anderen) gehörten Station den Rapport, der geht aber im QRM der immer noch ihr Rufzeichen sendenden Stationen unter. Also kommt es zu Rückfragen und ein erfolgreicher Logeintrag kommt erst nach einer gefühlten halben Minute zustande. Das ist nervig.
Auf den höheren Bändern hört man zumindest den eurasischen TX Verkehr weniger 😉
Was muss aber die DX Station am anderen Ende der Welt denken?
Ich habe über dieses Thema lange mit neuseeländischen OM’s diskutiert – und die sagen mir, die Südeuropäer haben keine Disziplin. Tja, ist so …
Ich habe mir in diesem Jahr vorgenommen, ohne DX Cluster auszukommen und bin als NON-ASSISTED gestartet. Nach etwa 10 Stunden habe ich gemerkt, dass es schon schwierig ist (vor allem als ausschließlich S&P Station) zu punkten. Mit wenigen Clicks im N1MM Logger war ich dann in der Lage die notwendigen Punkte zu sammeln und bin dann auch bis zum Ende des Contests dankbar gewesen, die Multi-Liste abarbeiten zu können.
Ich will meinen Spiderbeam zurück …
Durch die ganzen Arbeiten rund um die Umgestaltung unseres Grundstücks (wir haben zwei wirklich große Tannen gefällt) war es in diesem Jahr nicht möglich, den Beam aufzubauen. Somit arbeitete ich wieder nur mit Vertikals (HF-2V, R6000). Das 10m in diesem Jahr wieder fast tot war, hat sicher alle getroffen. Die Bedingungen auf 15m waren schwankend und am Sonntag bei Sonnenuntergang sogar sehr gut nach Westen.
Sicherlich hätte mir hier der Beam noch mehr Stationen ins Log gebracht.
160m fehlt natürlich auch. Hier konnte ich zwar knapp 60 Stationen loggen, aber am Ende nur wenig Punkte sammeln.
Es ist, wie es ist.
Wenn man die vielen Pausen – oder vielleicht andersherum – die Zeit betrachtet, in der ich aktiv war, bin ich mit dem Ergebnis doch zufrieden.
Es ist nicht mein Bestes, aber ich habe auch nicht mehr Zeit und Geduld investiert. Ich lasse mich zu schnell ablenken und mache dann auch neben dem Contest andere Dinge, die viel Zeit auffressen.
Am Ende bin ich mit über 730 QSO zufrieden. Mehr Ehrgeiz hatte ich nicht 😉
